Raum wird Fläche
 
Beim Zeichnen gilt es, die real vorgefundene Räumlichkeit in die Fläche zu abstrahieren – eingefroren in die Sehperspektive des Zeichners. Eine Aufgabe, die auch Fotografen ständig lösen müssen.
Zwar kann mit zeichnerischen oder farblichen Mitteln auch Raumtiefe suggeriert werden, der Zeichner kann die Raumwirkung aber auch ignorieren, wie in einer einfachen Strichzeichnung.
Ein Hauptfeind der Zeichnung ist die im Kopf des Künstlers gespeicherte Bild-Vorlage, sein gelerntes Vorauswissen um sein Objekt. Dieses komplett zu „vergessen“, erfordert viel Übung. Mancher Künstler hilft sich mit Tricks, bringt das Zeichenobjekt z.B. in eine ungewohnte Position, in der das Vorauswissen versagt.

Meine Zeichnungen sind alle in sehr kurzer Zeit entstanden (max. 5 Min.). Auch das ist ein Weg, den „Kopf auszuschalten“. Aquarelle habe ich ohne Vorzeichnung mit dem Pinsel „gezeichnet“.

Schnelle Skizzen

In 1 Minute bleibt keine Zeit zum Nachdenken. Das Auge ist beim Modell, die Hand arbeitet weitgehend blind.